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Frauenkirche Dresden, Deutschland

Frauenkirche Dresden: Fertigstellung 2004

Projektdaten

Produkt: Sonderfertigungen
Menge/Material Kupferblech 0,7  KME Classic ca. 24,7 Tonnen
Walzblei plus 2,0mm, mit Zinnplatierung  Fa. Schneider ca. 51 Tonnen
Oberfläche:
Auftraggeber:

Gesellschaft für Wiederaufbau Frauenkirche GmbH,  Dresden

Verleger:

ARGE,  Boehme Systems und Fa. Döschner  / Dresden

Architekt: IPRO  Dresden

Frauenkirche KuppelFrauenkirche DresdenFrauenkirche Dresden

Chronik

Die Frauenkirche Dresden blickt auf eine tausendjährige Geschichte zurück. Bereits die verschiedenen Vorgängerkirchen waren der Mutter Gottes geweiht und trugen den Namen Frauenkirche.

Im 18. Jahrhundert entstand dann der berühmte Kuppelbau George Bährs, der zweihundert Jahre das Stadtbild Dresdens prägte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche zerstört. Ihre Ruine verblieb als Mahnmal im Herzen der Stadt.

Die erste Frauenkirche wurde im 11. Jahrhundert als Missionskirche gebaut, um die umliegenden sorbischen Dörfer zu christianisieren. Als im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts die Stadt Dresden entstand, wurde die Frauenkirche die Pfarrkirche der Stadt, d.h. dass hier auch Taufen, Trauungen und Begräbnisse stattfanden. Immer wieder wurde die Kirche zu klein und daher umgebaut. Zunächst entstand im 13. Jahrhundert eine gotische Hallenkirche, Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie im Stil der Spätgotik umgestaltet. Im Zuge der Reformation diente sie ab 1539 für 20 Jahre als reine Begräbniskirche, ehe hier wieder Gottesdienste abgehalten wurden. Da sich die Kirche seit der Verlegung der Festung im späten 16. Jahrhundert innerhalb Dresdens befand, drängte August der Starke aus stadtplanerischen und hygienischen Gründen darauf, den Kirchhof aufzulösen. Dies geschah schrittweise ab 1714. Viele Gräber gingen dabei verloren.

Nachdem die gotische Kirche Anfang des 18. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit zeitweilig geschlossen werden musste, beschloss 1722 der Rat der Stadt Dresden einen vollständigen Neubau. Den Auftrag, die Kirche zu erbauen, bekam Ratszimmermeister George Bähr. Er plante ein Meisterwerk, welches insbesondere durch die unverwechselbare Kuppel zum Wahrzeichen der Stadt Dresden werden sollte.

Am Vormittag des 15. Februar 1945 – zwei Tage nach dem verheerenden Bombenangriff auf Dresden – stürzte die ausgebrannte Frauenkirche in sich zusammen.

Hatte sie den unmittelbaren Angriff und den Feuersturm anders als die meisten Gebäude der Innenstadt scheinbar überstanden, musste sie der extremen Hitzeeinwirkung schließlich Tribut zollen. Denn als in den ersten Stunden des 14. Februar das Feuer in die Kirche eingedrungen war, brannten nicht nur die hölzernen Emporen und das Gestühl lichterloh, sondern mehr und mehr Sandstein platzte von den Pfeilern ab, bis diese die Last der Kuppel – immerhin 12.000 Tonnen – nicht mehr tragen konnten.  

 Vier Jahrzehnte erinnerte die Ruine an die Zerstörung Dresdens und die Schrecken des Krieges. Den Trümmerberg im Herzen der Stadt zu belassen, war natürlich alles andere als selbstverständlich. Für Stadtplaner war er eher ein Hindernis. Der Beharrlichkeit insbesondere des Dresdner Instituts für Denkmalpflege und des Sächsischen Landeskonservators Prof. Hans Nadler ist es zu verdanken, dass die Ruine nicht abgetragen wurde. Vielmehr wurde sie gesichert: Der Altarbereich wurde eingemauert, der Trümmerberg mit Rosen bepflanzt.

Anfang der 1960er Jahre setzte sich der Gedanke durch, die Ruine als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung zu bewahren. Der Rat der Stadt Dresden beschloss schließlich, die Kirchruine auch offiziell als Mahnmal zu deklarieren und ließ eine Gedenktafel anbringen.

Seit dem 13. Februar 1982, als sich an der Ruine erstmals junge Menschen mit Kerzen versammelten, wurde sie zu einem Symbol der Friedensbewegung in Ostdeutschland und einem Ort des gewaltfreien Protests. Bis heute kommen an jedem 13. Februar zahllose Menschen mit Kerzen an die Frauenkirche, um zu gedenken und zum Frieden zu mahnen.

Die Überzeugung, dass die vollständig zerstörte Frauenkirche wieder aufgebaut werden müsse, teilten viele Menschen in- und außerhalb Dresdens. Aber es sollte 45 Jahre dauern, bis die Erfüllung dieses Wunsches in greifbare Nähe rückte. Ganze 60 Jahre mussten vergehen, ehe die Frauenkirche wieder in ihrer vollen barocken Schönheit die Tore für die Menschen öffnen konnte.

Erste Bestrebungen zum Wiederaufbau gab es schon in den letzten Kriegsmonaten. Da in der DDR der Wiederaufbau einer Kirche jedoch keine Priorität hatte, waren die Bedingungen erst nach der politischen Wende gegeben. Dank der beeindruckenden Initiative von Bürgern wurde die Wiederaufbauidee in die ganze Welt getragen. Über 11 Jahre hinweg wurde die Kirche Stück für Stück wieder aufgebaut – getreu den Vorgaben George Bährs und unter weitestgehender Verwendung historischer Materialien.

 

Im April 2001 erhielten wir den Auftrag von der Stiftung Frauenkirche die Klempnerarbeiten nach historischen Vorbild auszuführen. Mit der Dresdner Klempner Firma Döschner gründete wir eine Arbeitsgemeinschaft

Wir verarbeiteten insgesamt 24,7 Tonnen Kupfer, 51 Tonnen Walzbleiblech und 4,4 Tonnen Edelstahl. an diesem Riesenbau.

Wir konnten einen namhaften Kupfer- Hersteller die Fa. KME dazu gewinnen, das komplette Kupfermaterial zu spenden. Alle am Bau beteiligten Mitarbeiter haben  nicht unerhebliche Überstunden der Kirche gespendet . Denn die überwiegenden finanziellen Mittel sind beim Bau aus Spenden finanziert worden. Alle unsere Mitarbeiter erhielten dafür einen Spenderbrief.
Bis zu 20 Mitarbeitern waren zeitweise auf der Baustelle im Einsatz.  Sandsteinelemente waren zu verblenden, all die Kapitelle und Simse, die Pilaster und Architrave, oft sehr kompliziert geformt, mal konkav, mal konvex, dann wieder gekröpft. Und nicht zuletzt waren auch insgesamt 2 Kilometer Bleifuge zu ziehen - denn schnödes Silikon, wie sonst heute üblich, durfte bei der Frauenkirche nicht zum Einsatz kommen.

Neue Techniken mussten ausprobiert und verschollene Alte wieder entdeckt werden, um Lösungen zu finden, die Jahrhunderte lang halten. Auch lernten die Klempner all die anderen Gewerke kennen, die sich sonst auf keiner neuzeitlichen Baustelle mehr versammeln, all die Steinmetze, Bildhauer, Architekten, Kirchen-Maler und wer alles noch so für eine Großkirche benötigt wird.
Das war  für uns Alle ein einzigartiges Erlebnis.

Am 30. Oktober 2005 wurde der Wiederaufbau durch die festliche Weihe der Kirche abgeschlossen.

Wir sind der Überzeugung das dieses Haus über viele Jahre den Menschen eine christliche Begegnunsstätte und Mahnung zu gleich sein wird.


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